SR Heideboden Name red 2

Andau

Tadten

St. Andrä

Einer logischen Sache einen ganzen Artikel widmen, noch dazu in der Rubrik „Einfach zum Nachdenken“ – noch dazu zum Beginn des Jahres?
Und warum zuerst ausatmen, dann Pause, dann erst einatmen?!

Wir sind gewohnt, viel zu bekommen, viel zu haben, anzusammeln. Vieles können wir durch eigene Leistung erreichen – im Sinn der Überschrift also „einatmen“.
Aber wohin damit, wo hat das Erreichte Platz in meinem Leben?

Die Atmung macht es uns da nicht so leicht:
wenn wir im Stress nur einatmen, dann wird uns schwindlig.
Medizinisch betrachtet ist dann der CO2 Gehalt im Blut zu hoch. Erst, wenn man dann kontrolliert ausatmet, die alte, verbrauchte Luft hergibt, bekommt man wieder gut Luft. Irgendwie seltsam….
Aber so sagt uns der Körper: Atme zuerst aus, dann ein. Geht im Normalfall eh automatisch, manchmal probieren wir es anders.
Wir leben also in den scheinbaren Gegensätzen von ausatmen und einatmen,
übertragen gesagt, zwischen ausatmen – hergeben und einatmen – bekommen.
Es sind keine Gegensätze – es ist das Leben. Wir müssen zuerst etwas loslassen, bevor Neues gut Platz hat, wir Neues empfangen können.

Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich Euch also anregen, das vergangene Jahr auszuatmen, loszulassen, abzuschließen.
„Das Luft Anhalten“ der Überschrift möchte Euch einladen, dankbar zurück zu schauen und einen ersten Blick nach vorne zu machen.
Um dann einzuatmen, dem neuen Jahr gut gestärkt entgegen zu sehen.

Ich möchte uns in diesem Vertrauen gerade zu Beginn des neuen Jahres stärken, denn unser Leben ist ein Geschenk Gottes („Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“ So steht es im Buch Genesis 2,7), es ist in Gottes Hand gut geborgen.
Vor Gott dürfen wir ruhig werden, ausatmen, das alte hergeben. Er beurteilt uns nicht nach dem, was wir erreicht haben.
Im Innehalten sind wir eingeladen, einen Blick zurück zu machen und einen ersten Ausblick auf die neuen Wege zu machen.
Mit Seinem guten Segen, dem Einatmen also, stärkt er uns dafür.
Gertrud Nemeth