SR Heideboden Name red 2

Andau

Tadten

St. Andrä

Vor kurzem hat mir eine liebe Freundin ein Foto von einer Bergwanderung auf mein Handy geschickt. Darauf war eine Almlandschaft mit Herbstblumen und blauem Himmel zu sehen. Diese Jahreszeit lädt dazu ein durch die Natur zu wandern und das herrliche Farbenspiel, welches das bunte Laub derzeit bietet, zu bewundern. Die Landschaft verwandelt sich in ein Kunstgemälde und versetzt mich in Staunen, was der Schöpfer uns zu Füßen gelegt und uns anvertraut hat.

Wenn man zu einer Wanderung aufbricht, hat man normalerweise gutes Schuhwerk, etwas zu trinken und auch Regenschutz mit im Gepäck. Man sollte sich auch die Route vorher ansehen und informieren, wie lange man unterwegs sein wird, um das angestrebte Ziel zu erreichen. So war es auch, als wir im Urlaub in Kärnten eine Route wählten, die uns zu einer Berghütte bringen sollte. Der Wegweiser zeigte uns die Richtung und auch die Dauer der Wanderung an. Voll Tatendrang und guter Laune machten wir uns auf den Weg. Plötzlich endete dieser vor einem kleinen Bach, der sich ca. 4 Meter unter uns durch das Bachbett schlängelte. Es war aber weit und breit keine Brücke in Sicht. Was sollten wir tun? Hinuntersteigen und den Weg am anderen Ufer suchen, oder umkehren und einen anderen Weg einschlagen? Wir befanden uns sozusagen in einer Sackgasse.

Wie oft im Leben ist das auch der Fall, dass wir nicht weiterwissen und uns fragen: „Wie soll mein Lebensweg weitergehen?“ Wo ist der hilfreiche Wegweiser der mir den sicheren Weg zeigt? Kann ich mich darauf verlassen, dass Gott da ist und mir die Richtung vorgibt, die für mich in dieser Situation sinnvoll ist, und will ich diesen, von ihm vorgeschlagenen Weg auch gehen? Möchte ich meinen eigenen Weg einschlagen, egal ob es da Hindernisse zu überwinden gibt, und möchte ich an diesen Hindernissen wachsen? Das sind Fragen, die ich mir immer wieder stelle. Es ist nicht einfach Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Fragt man gute Freunde nach ihrem Rat, kann das eine Hilfestellung sein, aber schlussendlich kann uns niemand die Entscheidung abnehmen.

Nun zurück zur Wanderung in Kärnten. Wir haben beschlossen umzukehren und den Forstweg zur Hütte zu nehmen. Dieser war zwar länger, aber wir haben unser Ziel wohlbehalten erreicht. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass nicht immer der kürzere, vermeintlich leichtere Weg zum Ziel führt, sondern oft auch Umwege nötig sind.

In England gibt es in vielen Parks sogenannte „mazes“, Irrgärten die mit Hecken begrenzt sind. Diese sind labyrinthförmig angelegt und man muss den Ausgang selber finden. Es ist lustig diese Heckenwege zu durchwandern und zu versuchen, wieder hinauszufinden. Immer wieder kommt man an eine Stelle an der man schon vorher war, oder sogar zum Eingang zurück. Man braucht aber keine Angst zu haben, in diesem Labyrinth gefangen zu sein, denn ein Wächter zeigt dir den Weg hinaus, wenn du nicht mehr weiter findest.

Diese Funktion hat auch Jesus, er ist der Wächter meines und deines Weges und lotst mich und dich aus dem Irrgarten, wenn wir uns darin verloren haben. Denn wohin mein Weg führt, das weiß ich nicht, das weiß nur er.

Und ich gehe meinen Weg und halte Ausschau nach den Wegweisern Gottes.

Romy