Andau

Tadten

St. Andrä

Kategorie: Einfach zum Nachdenken

Ängste und Sorgen

Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht. (Matth.,14,27)

Wir leben in einer Zeit der Furcht und der Angst. Unsere hoffnungsreiche, geduldige und reiche Welt scheint zu zerbrechen. Wir glauben immer mehr, dass wir sehr schlechten Zeiten entgegen gehen.

Wir beginnen Angst davor zu haben, unseren Arbeitsplatz zu verlieren, unser finanzielles Auskommen nicht mehr zu finden und uns sogar davor zu fürchten, unsere Familien in ihrem Zusammenhalt zu verlieren. Wir fragen uns schon, ob es überhaupt noch Sinn macht, Kinder in die Welt zu setzen da diese keine „Zukunft“ mehr haben könnten.

Wir sorgen uns um unser tägliches Brot, um die Chancen, beruflich aufzusteigen oder sogar unsere Arbeit zu verlieren. Wenn wir heute die Zeitungen aufschlagen oder auch nur die Nachrichten im Fernsehen verfolgen, kommt immer wieder die „Angst“, die „Furcht“ der Menschen (oder vielleicht auch nur der Redakteure) zum Ausdruck. Wir sind den täglichen „Ängsten und Sorgen“ auf allen Ebenen unwillkürlich ausgeliefert. Wir glauben nicht mehr, dass es uns gut geht. Beginnend mit der Genesis und endend in der Offenbarung des Johannes, begegnet uns immer wieder Gottes Beteuerung, dass wir uns nicht fürchten müssen. Es bleibt daher nur die Folgerung, dass wir Gott nicht mehr glauben, dass wir zu Christus sagen: „Du kennst unsere Welt nicht, warum sollen wir dir vertrauen? Warum sollen wir glauben, dass es uns gut gehen wird?

Und doch stimmt: Gott – Christus – ist auf die Welt gekommen und Mensch geworden. Er weiß um die menschlichen Ängste, da er selbst „Mensch“ war. Er hat all das, vor dem wir uns fürchten, erlebt. Er war Arbeiter – daher war ihm auch der mögliche Verlust der Arbeitsstelle bekannt. Er kannte die Angst vor dem Tod, ja, er selbst hatte diese Angst (mein Vater, warum hast du mich verlassen, sagte er am Kreuz). Wir sollten daher Christus unsere Ängste Christus anvertrauen. Gemeinsam mit Christus und im Vertrauen auf Gott (natürlich unter unserer tätigen Mithilfe) können wir alle Angst und Furcht überwinden und getrost in die Zukunft blicken.

Karl Edwell, März 2025

Heiliges Jahr 2025

Pilger der Hoffnung ist das Motto für das HEILIGE JAHR 2025. Papst Franziskus hat aus diesem Anlass dieses Jubiläumsgebet verfasst:

​Jubiläumsgebet

Vater im Himmel,

der Glaube, den du uns in deinem Sohn

Jesus Christus, unserem Bruder, geschenkt hast,

und die Flamme der Nächstenliebe,

die der Heilige Geist in unsere Herzen gießt,

erwecke in uns die selige Hoffnung

für die Ankunft deines Reiches.

Möge deine Gnade uns zu

fleißigen Säleuten des Samens des Evangeliums verwandeln,

möge die Menschheit und der Kosmos auferstehen

in zuversichtlicher Erwartung

des neuen Himmels und der neuen Erde,

wenn die Mächte des Bösen besiegt sein werden

und deine Herrlichkeit für immer offenbart werden wird.

Möge die Gnade des Jubiläums

in uns Pilgern der Hoffnung

die Sehnsucht nach den himmlischen Gütern erwecken

und über die ganze Welt

die Freude und den Frieden

unseres Erlösers gießen.

Gepriesen bist du, barmherziger Gott,

heute und in Ewigkeit.

Amen

Freude

Wir wünschen Euch viel Freude zu Weihnachten

Freude beginnt

In einem stillen Moment
Mit offenem Herzen
Im Staunen:
Über eine Begegnung,
Über ein gutes Wort,
Über ein unerwartetes Geschenk.

So wünschen wir Euch
Die glückselig machende Freude
Aus dem Staunen
Über die Geburt Jesu.

In der Stille der Begegnung mit Gott,
Dessen letztes Wort uns in Jesus zugesagt ist:
„Ich liebe Dich, Mensch und werde Dich immer lieben“.
Gottes größtes Geschenk an uns.

Frohe Weihnachten!

Tschüss Oma, bis bald!

Seit einem Jahr darf ich Anna, 17 Jahre alt – ein Mädchen mit besonderen Bedürfnissen, in ihrer Freizeit zur Seite stehen. Fast täglich, wenn Zeit und Wetter es erlauben, besuchen wir den Friedhof. Annas Oma ist im Vorjahr unerwartet gestorben. Ein schmerzvoller Verlust. Die geliebte Oma war ein wichtiger Lebensmittelpunkt von früher Kindheit an. Bei unserem ersten gemeinsamen Spaziergang fragte Anna mich, ob wir zur Oma gehen. Zugegeben, mein erster profaner Gedanke war, dass Anna zum ehemaligen Haus der Oma wolle. Mit einem Lachen korrigierte sie mich: „Nein, dort ist doch die Oma nicht mehr.“ Selbstverständlich wollte Anna ihre Oma im Friedhof besuchen. Zielstrebig fuhr sie mit ihrem Roller zum Grab und ich beobachtete erstaunt, wie Anna die Oma begrüßte und ein lebhaftes Gespräch begann; ihre Art der Trauerbewältigung.

Ich war und bin beeindruckt! Anna ist eine Zeugin der Auferstehung. Mit kindlichem Vertrauen hat sie verstanden, was unsere christliche Hoffnung und unser Glaube ist. „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3,16). Jesus hat die Sündenschuld der Menschheit auf sich genommen. Durch seinen Opfertod am Kreuz hat er die Menschen mit Gott versöhnt. Durch Jesus Christus wird der Tod zum Durchgang in den Himmel für alle, die ihn lieben und ihr Leben nach seinen Geboten ausrichten.

Der verstorbene Leib der Oma hat im Grab die letzte Ruhestätte gefunden, aber ihre gute Seele lebt bei Gott, dort wo es „keinen Tod, keine Trauer, keine Klage und keine Mühsal mehr gibt“ (Offb 21,4). „In der Liebe bleiben wir über den Tod hinaus miteinander verbunden.“ Das kann man sehr gut von Anna lernen.

Bei unserem Gang durch den Friedhof lesen wir auch die Sprüche auf den Grabsteinen: „Ruhet in Frieden“, „Unvergesslich“ „Mein Jesus Barmherzigkeit“ und R.I.P. – Requiescat in pace (Ruhe in Frieden) sind oft verwendete Grabinschriften. Ebenso: „Auf Wiedersehen“, „Ruhet sanft“, „Der Glaube gibt uns Trost“ … und viele weitere Glaubens- und Hoffnungsbezeugungen. Gut gefallen hat uns der Spruch: „Bet´ ein Vater unser du für mich, ich bitt´ im Himmel dann für dich“. – Nehmen wir es wörtlich! Jedes Gebet hilft einer Seele, die auf Erlösung wartet, in den Himmel hinein, wo sie Gottes Herrlichkeit von Angesicht zu Angesicht schauen darf.

Denken wir daran, wenn wir in der Zeit um Allerheiligen und Allerseelen die liebevoll geschmückten Gräber unserer Verstorbenen aufsuchen und das Andenken an sie lebendig halten.

„Alles ist mit Allem verbunden“, liest Anna. Wir sind wieder zu Besuch bei der lieben Oma und Anna erzählt und lacht. Der Himmel muss sehr nahe sein. – „Tschüss Oma, bis bald!“

Gabi

Details zur Friedhofinventur St. Andrä werden auf der

>> Homepageseite St.Andrä am Zicksee << veröffentlicht.

Tür der Liebe

Bald wirst Du jetzt zweiundachtzig sein. Du bist um sechs Zentimeter kleiner geworden. Du wiegst nur noch fünfundvierzig Kilo, und immer noch bist du schön, graziös und begehrenswert. Seit achtundfünfzig Jahren leben wir nun zusammen, und ich liebe Dich mehr denn je.“ (Brief an D., Geschichte einer Liebe von Andre Gorz). Ein Buchtipp!

Die enge Tür, die mitten in deinem Leben steht, ist die Tür der Liebe. Hast du heute schon geliebt, deinen Egoismus überwunden und jemandem Gutes getan? Für mein eigenes Handeln und Tun möchte ich mir immer wieder vor Augen halten, dass die Liebe, die ich anderen schenke, auch mein eigenes Herz heilt. „Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit war, hat sein Leben einen Sinn gehabt“ (Alfred Delp).

Wer tagtäglich die Tür der Liebe wählt, dem wird sie am Ende des Lebens zum Tor des Himmels. Es sind nur leise Ahnungen von der Weisheit Gottes, die wir mit den Worten der Liebe transportieren können. Je sanfter, desto wirkungsvoller.

Pfarrer Dr. Peter Okeke

Gedanken zur Synode

Dies bedeutet in erster Linie, auf die Rahmenbedingungen zu achten. Diese sind für die einzelnen Kirchen sehr unterschiedlich: In Europa herrschen andere Bedingungen als in Südamerika, und Afrika unterscheidet sich von beiden diametral. Es ist daher auch notwendig, die Dominanz einzelner Kirchen hintanzuhalten, um im Dialog die Verkündigung des Evangeliums in allen Weltgegenden unter den dortigen Umständen weiter den Menschen näherzubringen.

Es mag für die asiatische Kirche gegenstandslos sein, ob auch Frauen das Priesteramt ausüben können, für die europäische Kirche hat sich diese Frage zu einer europäischen Überlebensfrage hochstilisiert. Die Leitungsfunktionen einer Ortskirche in Südamerika müssen bereits heute von Laien ausgeübt werden, in Europa ist dies nahezu unmöglich. Die Unterschiede sind also in den einzelnen Weltgegenden gravierend, aber dies ändert nicht, dass auch wir verschiedene „organisatorische“ Errungenschaften der anderen annehmen müssen.

Wir sehen in Europa bereits heute, dass die Leitung von Seelsorgeräumen und Pfarren nicht von Priestern allein wahrgenommen werden kann. In den sich rasant ändernden Rahmenbedingungen in Europa muss auch die Kirche ihren Platz in der Gesellschaft finden. Diese Gesellschaft ist durch die Teilhabe aller Menschen an allen Vorgängen gekennzeichnet und will sich durch den Willen zum Mitgestalten dokumentieren. Auch die Kirche wird dies nicht übergehen können.

Unsere Gebete und Bitten für die Bischofsynode im Herbst sollten daher einer friedlichen und gemeinsamen Kirche gelten und vom Heiligen Geist Unterstützung für Papst Franziskus und die Bischöfe einfordern.

amke, 31.August 2024

Mit Gott auf dem Bankerl

Wir sitzen auf einem Bankerl, schauen in die Ferne und schweigen.

In Gedanken erinnern wir uns an gemeinsame Erlebnisse: Was haben wir nicht alles miteinander erlebt, gell, Gott?!

Momente des Glücks, in denen ich DICH „in den Himmel gelobt habe“, allen von DIR erzählt habe, weil mir das Herz übergegangen, ich die Welt umarmt habe vor Freude.

Tja und da waren auch die anderen Zeiten, die nicht so guten – aber irgendwie ist es immer weitergegangen, wir haben s gemeinsam geschafft, DU, Gott und ich.

Ich habe DIR so viel erzählt, mit DIR gestritten (wo warst du denn, als ich dich gebraucht habe), gezweifelt, ob du mich überhaupt noch liebst… ab und zu habe ich ein leises „Ah geh, wird schon wieder,.. ich hab DICH eh lieb, frag nicht so blöd..“ gehört.. mehr hast DU eigentlich nie gesagt, komm ich jetzt drauf.

Und während ich das so tippe, muss ich fast laut lachen – DU hast ja eh schon alles längst gewusst, was kommen wird, Gott, DEIN Plan mit mir ist von Anfang an klar. Hast DU auch über mich gelacht? Ich versteh DICH soo gut 😊

Aber haben wir uns wirklich nichts mehr zu sagen? Wir zwei, DU, Gott, und ich, sitzen auf einem Bankerl, schauen in die Ferne und schweigen.

„Lieben heißt, nicht einander ansehen, sondern in eine Richtung schauen“, habe ich einmal gelesen. Es ist echt gut, dass DU da bist, Gott, auf meinem Bankerl neben mir, schweigend. Ich bin nicht alleine.

DU liebst mich, auch ohne viele Worte, DEINE Zärtlichkeit berührt mich ohne Hautkontakt. Mehr muss ich eigentlich gar nicht wissen.

Bussi, Gott, hab DICH auch lieb.

Gertrud Nemeth

Atemholen und Innehalten

Endlich Ferien, freuen sich die Schulkinder! Endlich Urlaub, denken die Erwachsenen, die im Arbeitsleben stehen! Endlich Sommer, denken sich viele, die von der kalten Jahreszeit genug haben! „Sonne-Wasser-Spass“ ist oft ein Slogan in Foldern, die für Urlaubsgäste werben. Was macht die Urlaubszeit so attraktiv für uns? Es ist ein Atemholen und Innehalten in der immer hektischeren, stressigeren Arbeitswelt. Selbst die Schulkinder empfinden die Anforderungen der Schule immer anstrengender. Schon im Kindergarten werden vielfältige Möglichkeiten der Entfaltung angeboten – ganz zu schweigen von den Freizeitaktivitäten und Frühförderungen.

So gut und wichtig das alles sein mag, manchmal frage ich mich: „Wann darf ein Kind eigentlich noch Kind sein?“ Überfordern wir diese kleinen Wesen nicht mit all den zusätzlichen Aktivitäten, wie musikalische Früherziehung, Fremdsprachen, Sportangebote…? Erziehen wir damit nicht auch gestresste, überforderte Kinder und Jugendliche, die dann ebenso überforderte und gestresste Erwachsene werden?

Es muss immer alles perfekt sein: Kinder, Partner, Beruf, Urlaub – das ganze Leben! Und wenn es dann nicht so perfekt ist, sind wir enttäuscht, wütend und traurig. Auch wenn alles noch umsichtig geplant wird, ist das Ergebnis nicht immer optimal. Und wer oder was ist schon perfekt? Was für mich wichtig und richtig ist, kann für Andere keine Bedeutung haben oder falsch sein. Was Erwachsenen gut tut, ist nicht automatisch auch für Kinder gut!

So ist eine gute Urlaubsplanung für Eltern immer ein Kompromiss zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der Kinder. Gemeinsam Zeit zu verbringen ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten, die nicht selten in Stress oder Streit ausartet. Wenn es aber gelingt, alles so zu planen, dass nicht zu viele Aktivitäten auf dem Programm stehen, sondern immer wieder Zeit zum Innenhalten bleibt, kann der gemeinsame Urlaub gelingen.

Nehmen wir uns Zeit für Gespräche, Zeit für gemeinsame Spiele und Zeit, einfach nur in einen See oder in den Himmel zu schauen, die Wolken zu beobachten, den Fischen im Wasser zusehen, dem Gesang der Vögel lauschen! Einfach still werden, wieder Kind sein und dem Schöpfer für all das Schöne, das uns die Natur bietet, zu danken – für den Urlaub, die Freizeit, ja für jeden Sonntag, der ja auch eine kleine Auszeit sein sollte. Wir brauchen nicht auf den besonderen Urlaub warten, wir können jeden Sonntag das Geschenk des „Ruhens“ genießen – wie es schon in der Bibel heißt: „Am 7. Tage sollst du ruhn und Gott deinem Schöpfer danken.“

Vor Beginn einer Pfarrreise oder Wallfahrt gibt es vom Pfarrer einen Reisesegen, für alle, die diese Reise miteinander begehen, dass sie behütet werden und gesund wieder nach Hause zurückkehren. Früher, so wurde mir erzählt, haben die Eltern ihren Kindern vor einer Reise immer ein Kreuz … >>>

..auf die Stirn gemacht und den Segen Gottes erbeten. Ich finde diese Geste sehr wertvoll. Es mag vielleicht für manche altmodisch erscheinen, aber ich meine, wir können nicht genug segnen oder gesegnet werden. „Denn wer gesegnet wird kann auch für andere zum Segen werden!“

So wünsche ich euch allen den Segen Gottes für eure Vorhaben in diesem Sommer und die Gewissheit dass Jesus immer an eurer Seite ist.

Romy Hafner, Juli 2024

DER TROST DER TRÄNEN

Als Seelsorger und Psychotherapeut bin ich immer auf der Suche nach Texten, die Trauernden Trost geben können. Oft sagen mir Trauernde, dass es ihnen unangenehm ist, wenn sie weinen müssen. Ich antworte dann: „Freuen Sie sich, dass Sie weinen können. Lassen Sie ihre Tränen laufen!“

Gerne lese ich dann den Text: DER TROST DER TRÄNEN aus dem Heft von Petrus Ceelen: „Ich bin da für dich“.

Wenn du weinen kannst, so danke Gott.“, weiß Johann Wolfgang von Goethe. Tränen schmecken bitter, aber es tut gut, das Bittere heraus zu weinen. Dadurch löst sich der Schmerz. Tränen entlasten, nehmen den Druck weg von dem, was uns bedrückt. Weinend kommen wir mit unserer innersten Quelle in Berührung. Tränen sind das Grundwasser unserer Seele. Weinend waschen wir unsere inneren Verwundungen aus. Wenn keine Tränen fließen, setzt der Schmerz sich in uns fest. Tränen reinigen, klären den getrübten Blick. Augen, die geweint haben sehen klarer. Deswegen nennt man Tränen auch die Perlen der Seele. Durch das Weinen kommt Trost in unser Innerstes – der Trost der Tränen. Weinen können ist ein Geschenk.

Über diese Zeilen sind die Trauernden sehr dankbar. Sie fühlen sich getröstet und erleichtert. Und ich bin dankbar, wenn ich ihnen damit Gutes tun könnte und tun kann.

Dr. Peter Okeke, Pfarrer

Glaube, Hoffnung, Liebe

Wer kennt nicht die Darstellungen von Kreuz, Anker und Herz als Symbol für Glaube, Hoffnung und Liebe? Diese drei stehen für eine starke Verbundenheit, so als kann eins ohne das andere nicht bestehen. Gerade der Monat Mai ist ein Hochfest für die Liebe. Er bietet viele Themen an, aber ich möchte mit der Liebe beginnen: Viele Paare wählen diesen Monat für ihre Hochzeit aus. Wenn sich junge verliebte Menschen entscheiden zu heiraten, ihre Liebe mit einem JA zueinander bekräftigen, hoffen und vertrauen sie darauf, dass diese Liebe für immer hält. Gekrönt wird eine Beziehung meist, wenn ein Kind zur Welt kommt. Ein Kind ist die sichtbar gewordene Liebe. Die Liebe der Mutter zum Kind beginnt schon während es noch im Mutterleib heranwächst. Obwohl die Eltern dieses kleine Wesen noch gar nicht gesehen haben, lieben sie es schon und bauen eine Beziehung zu ihrem Kind auf. Diese Liebe ist unvergleichlich und hält ein Leben lang. Die Liebe ist facettenreich und nicht einfach zu beschreiben. Aus anfänglichem Verliebtsein kann eine tiefe, innige Liebe entstehen, die mit den Jahren wächst, zu Vertrautheit und blindem Verstehen heranreift und zu einer Sehnsucht nach dem Partner führt. Anders ist die Liebe zu Freunden, zur Natur, zur Musik, … um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn ich die Liebe in Farben beschreibe, würde ich die Farbe Rot für den Partner wählen – rot wie eine Rose, oder wie die Glut des Feuers. Für die Liebe zu Freunden würde ich die Farbe Gelb wählen – gelb wie die Sonnenblumen und die Sonnenstrahlen auf der Haut. Für die Familie würde ich die Farbe Blau wählen – blau wie der Himmel über uns, und blau wie ein Ozean. Die Natur erscheint in der Farbe Grün – grün in allen Schattierungen, wie sie ja die Natur malt. Und wie sieht dann die Gottesliebe aus? Die wäre in meiner Farbpalette in den Farben des Regenbogens: Diese Liebe hat alle Farben in sich und umspannt den ganzen Erdkreis.

Wie ist es aber mit der Liebe zu Gott? Ohne seine Liebe gäbe es uns Menschen nicht. Aber wie kann ich eine Liebe zu ihm aufbauen, ohne ihn zu sehen oder zu spüren? Vielleicht ist das so wie mit dem Kind, das im Mutterleib heranwächst: Man kann es nicht sehen, aber spüren und deshalb lieben. Wenn Gott für mich nicht (be)greifbar ist, wie soll ich ihn dann lieben können – wie an ihn glauben? Finde ich in Gott meinen Anker, der mich in stürmischen Zeiten festhält und mir Halt, Kraft und Hoffnung gibt?

Gibt es in der Natur nicht genug Wunder und Zeichen seiner Präsenz? Ich glaube ja! Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, kann dieses Wunder tagtäglich erleben. Blumen die wachsen, ohne dass sie gesät oder gepflanzt wurden – sie sind einfach da. Die Vögel, die Schmetterlinge und die Fische im Wasser – woher kamen die plötzlich? Ich bin davon überzeugt, sie sind Zeichen dafür, dass es ein höheres Wesen, einen Gott geben muss, der dies alles so wunderbar geschaffen hat! Alles gehört zum Plan Gottes, wir sind mit ihm, der Natur und allen Lebewesen verbunden. Gott kennt uns alle schon beim Namen, noch bevor wir zur Welt kommen. Er liebt uns als seine Kinder, und seine Liebe ist unvorstellbar – unendlich wie das Universum. Und so bleiben der Glaube die Hoffnung und die Liebe immer miteinander verbunden – oder wie es in der Bibel heisst:

Romy Hafner, Mai 2024