Andau

Tadten

St. Andrä

Autor: Florian Hafner

Das Kreuz – Symbol für Leiden oder Hoffnung?

Das Kreuz begleitet uns immer wieder in unserem Leben – meist auch unbewusst. Wir sind mit dem Auto unterwegs und sehen am Wegesrand ein Marterl mit einem Kreuz. Auf vielen Berggipfeln steht es weit sichtbar, und Gipfelstürmer postieren sich vor dem Bergkreuz für ein Foto – auch wenn sie nicht gläubig sind. In den Kirchen ist es sowieso präsent und derzeit noch in Schulen und öffentlichen Gebäuden, obwohl es schon Diskussionen darüber gibt, das Kreuz aus diesen zu verbannen. Daher habe ich es bewusst in einem öffentlichen Gebäude gesucht und auch gefunden. Es hat mich überrascht, dass genau über dem Kreuz das Schild „Fluchtweg“ angebracht war. Ist das ein Zeichen, dass ich das Kreuz als letzten Ausweg, als Flucht vor der Gefahr, als Rettung, sehen soll? Wenn Gefahr droht, rettet mich das Kreuz, rettet mich Jesus! Es hat also in unserer christlichen Gesellschaft seinen berechtigten Platz, weil wir im Kreuz nicht das Folterinstrument sehen, sondern hinter das Kreuz blicken, wo der Ausweg und die Hoffnung warten. Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 unter das Motto „Pilger der Hoffnung“ gestellt: Er hat gemeint, das Kreuz Christi soll auch den Anker der Rettung symbolisieren. Wenn die Karwoche beginnt, ist das Leiden am Kreuz nicht das Ende, sondern es erwartet uns die Auferstehung am Ostermorgen.

Romana Hafner, April 2025

Ängste und Sorgen

Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht. (Matth.,14,27)

Wir leben in einer Zeit der Furcht und der Angst. Unsere hoffnungsreiche, geduldige und reiche Welt scheint zu zerbrechen. Wir glauben immer mehr, dass wir sehr schlechten Zeiten entgegen gehen.

Wir beginnen Angst davor zu haben, unseren Arbeitsplatz zu verlieren, unser finanzielles Auskommen nicht mehr zu finden und uns sogar davor zu fürchten, unsere Familien in ihrem Zusammenhalt zu verlieren. Wir fragen uns schon, ob es überhaupt noch Sinn macht, Kinder in die Welt zu setzen da diese keine „Zukunft“ mehr haben könnten.

Wir sorgen uns um unser tägliches Brot, um die Chancen, beruflich aufzusteigen oder sogar unsere Arbeit zu verlieren. Wenn wir heute die Zeitungen aufschlagen oder auch nur die Nachrichten im Fernsehen verfolgen, kommt immer wieder die „Angst“, die „Furcht“ der Menschen (oder vielleicht auch nur der Redakteure) zum Ausdruck. Wir sind den täglichen „Ängsten und Sorgen“ auf allen Ebenen unwillkürlich ausgeliefert. Wir glauben nicht mehr, dass es uns gut geht. Beginnend mit der Genesis und endend in der Offenbarung des Johannes, begegnet uns immer wieder Gottes Beteuerung, dass wir uns nicht fürchten müssen. Es bleibt daher nur die Folgerung, dass wir Gott nicht mehr glauben, dass wir zu Christus sagen: „Du kennst unsere Welt nicht, warum sollen wir dir vertrauen? Warum sollen wir glauben, dass es uns gut gehen wird?

Und doch stimmt: Gott – Christus – ist auf die Welt gekommen und Mensch geworden. Er weiß um die menschlichen Ängste, da er selbst „Mensch“ war. Er hat all das, vor dem wir uns fürchten, erlebt. Er war Arbeiter – daher war ihm auch der mögliche Verlust der Arbeitsstelle bekannt. Er kannte die Angst vor dem Tod, ja, er selbst hatte diese Angst (mein Vater, warum hast du mich verlassen, sagte er am Kreuz). Wir sollten daher Christus unsere Ängste Christus anvertrauen. Gemeinsam mit Christus und im Vertrauen auf Gott (natürlich unter unserer tätigen Mithilfe) können wir alle Angst und Furcht überwinden und getrost in die Zukunft blicken.

Karl Edwell, März 2025

Heiliges Jahr 2025

Pilger der Hoffnung ist das Motto für das HEILIGE JAHR 2025. Papst Franziskus hat aus diesem Anlass dieses Jubiläumsgebet verfasst:

​Jubiläumsgebet

Vater im Himmel,

der Glaube, den du uns in deinem Sohn

Jesus Christus, unserem Bruder, geschenkt hast,

und die Flamme der Nächstenliebe,

die der Heilige Geist in unsere Herzen gießt,

erwecke in uns die selige Hoffnung

für die Ankunft deines Reiches.

Möge deine Gnade uns zu

fleißigen Säleuten des Samens des Evangeliums verwandeln,

möge die Menschheit und der Kosmos auferstehen

in zuversichtlicher Erwartung

des neuen Himmels und der neuen Erde,

wenn die Mächte des Bösen besiegt sein werden

und deine Herrlichkeit für immer offenbart werden wird.

Möge die Gnade des Jubiläums

in uns Pilgern der Hoffnung

die Sehnsucht nach den himmlischen Gütern erwecken

und über die ganze Welt

die Freude und den Frieden

unseres Erlösers gießen.

Gepriesen bist du, barmherziger Gott,

heute und in Ewigkeit.

Amen

Freude

Wir wünschen Euch viel Freude zu Weihnachten

Freude beginnt

In einem stillen Moment
Mit offenem Herzen
Im Staunen:
Über eine Begegnung,
Über ein gutes Wort,
Über ein unerwartetes Geschenk.

So wünschen wir Euch
Die glückselig machende Freude
Aus dem Staunen
Über die Geburt Jesu.

In der Stille der Begegnung mit Gott,
Dessen letztes Wort uns in Jesus zugesagt ist:
„Ich liebe Dich, Mensch und werde Dich immer lieben“.
Gottes größtes Geschenk an uns.

Frohe Weihnachten!

Männerwallfahrt Andau

Die Männerwallfahrt, am 16. November 2024, führte mehr als 30 Männer ins Augustiner Chorherrenstift Vorau (Stmk). Gestärkt mit dem Reisesegen machten wir uns auf den Weg. In der prächtigen Stiftskirche feierten wir um 10 Uhr die Heilige Messe mit unserem Pfarrer Peter. Anschließend gab es eine kurzweilige Führung durch die Kirche und die Bibliothek, die alle sehr aufmerksam verfolgt haben. Nach einem gemeinsamen Mittagessen traten wir die Rückfahrt an – Ziel war die Wallfahrtkirche“Maria Schnee“. Die Wallfahrt wurde mit einem gemütlichen Beisammensein abgeschlossen. Unser besonderer Dank gilt allen, die zum Gelingen der Männerwallfahrt beigetragen haben.

Tür der Liebe

Bald wirst Du jetzt zweiundachtzig sein. Du bist um sechs Zentimeter kleiner geworden. Du wiegst nur noch fünfundvierzig Kilo, und immer noch bist du schön, graziös und begehrenswert. Seit achtundfünfzig Jahren leben wir nun zusammen, und ich liebe Dich mehr denn je.“ (Brief an D., Geschichte einer Liebe von Andre Gorz). Ein Buchtipp!

Die enge Tür, die mitten in deinem Leben steht, ist die Tür der Liebe. Hast du heute schon geliebt, deinen Egoismus überwunden und jemandem Gutes getan? Für mein eigenes Handeln und Tun möchte ich mir immer wieder vor Augen halten, dass die Liebe, die ich anderen schenke, auch mein eigenes Herz heilt. „Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit war, hat sein Leben einen Sinn gehabt“ (Alfred Delp).

Wer tagtäglich die Tür der Liebe wählt, dem wird sie am Ende des Lebens zum Tor des Himmels. Es sind nur leise Ahnungen von der Weisheit Gottes, die wir mit den Worten der Liebe transportieren können. Je sanfter, desto wirkungsvoller.

Pfarrer Dr. Peter Okeke

Gedanken zur Synode

Dies bedeutet in erster Linie, auf die Rahmenbedingungen zu achten. Diese sind für die einzelnen Kirchen sehr unterschiedlich: In Europa herrschen andere Bedingungen als in Südamerika, und Afrika unterscheidet sich von beiden diametral. Es ist daher auch notwendig, die Dominanz einzelner Kirchen hintanzuhalten, um im Dialog die Verkündigung des Evangeliums in allen Weltgegenden unter den dortigen Umständen weiter den Menschen näherzubringen.

Es mag für die asiatische Kirche gegenstandslos sein, ob auch Frauen das Priesteramt ausüben können, für die europäische Kirche hat sich diese Frage zu einer europäischen Überlebensfrage hochstilisiert. Die Leitungsfunktionen einer Ortskirche in Südamerika müssen bereits heute von Laien ausgeübt werden, in Europa ist dies nahezu unmöglich. Die Unterschiede sind also in den einzelnen Weltgegenden gravierend, aber dies ändert nicht, dass auch wir verschiedene „organisatorische“ Errungenschaften der anderen annehmen müssen.

Wir sehen in Europa bereits heute, dass die Leitung von Seelsorgeräumen und Pfarren nicht von Priestern allein wahrgenommen werden kann. In den sich rasant ändernden Rahmenbedingungen in Europa muss auch die Kirche ihren Platz in der Gesellschaft finden. Diese Gesellschaft ist durch die Teilhabe aller Menschen an allen Vorgängen gekennzeichnet und will sich durch den Willen zum Mitgestalten dokumentieren. Auch die Kirche wird dies nicht übergehen können.

Unsere Gebete und Bitten für die Bischofsynode im Herbst sollten daher einer friedlichen und gemeinsamen Kirche gelten und vom Heiligen Geist Unterstützung für Papst Franziskus und die Bischöfe einfordern.

amke, 31.August 2024

Mit Gott auf dem Bankerl

Wir sitzen auf einem Bankerl, schauen in die Ferne und schweigen.

In Gedanken erinnern wir uns an gemeinsame Erlebnisse: Was haben wir nicht alles miteinander erlebt, gell, Gott?!

Momente des Glücks, in denen ich DICH „in den Himmel gelobt habe“, allen von DIR erzählt habe, weil mir das Herz übergegangen, ich die Welt umarmt habe vor Freude.

Tja und da waren auch die anderen Zeiten, die nicht so guten – aber irgendwie ist es immer weitergegangen, wir haben s gemeinsam geschafft, DU, Gott und ich.

Ich habe DIR so viel erzählt, mit DIR gestritten (wo warst du denn, als ich dich gebraucht habe), gezweifelt, ob du mich überhaupt noch liebst… ab und zu habe ich ein leises „Ah geh, wird schon wieder,.. ich hab DICH eh lieb, frag nicht so blöd..“ gehört.. mehr hast DU eigentlich nie gesagt, komm ich jetzt drauf.

Und während ich das so tippe, muss ich fast laut lachen – DU hast ja eh schon alles längst gewusst, was kommen wird, Gott, DEIN Plan mit mir ist von Anfang an klar. Hast DU auch über mich gelacht? Ich versteh DICH soo gut 😊

Aber haben wir uns wirklich nichts mehr zu sagen? Wir zwei, DU, Gott, und ich, sitzen auf einem Bankerl, schauen in die Ferne und schweigen.

„Lieben heißt, nicht einander ansehen, sondern in eine Richtung schauen“, habe ich einmal gelesen. Es ist echt gut, dass DU da bist, Gott, auf meinem Bankerl neben mir, schweigend. Ich bin nicht alleine.

DU liebst mich, auch ohne viele Worte, DEINE Zärtlichkeit berührt mich ohne Hautkontakt. Mehr muss ich eigentlich gar nicht wissen.

Bussi, Gott, hab DICH auch lieb.

Gertrud Nemeth

Jubiläumsfahrt

Atemholen und Innehalten

Endlich Ferien, freuen sich die Schulkinder! Endlich Urlaub, denken die Erwachsenen, die im Arbeitsleben stehen! Endlich Sommer, denken sich viele, die von der kalten Jahreszeit genug haben! „Sonne-Wasser-Spass“ ist oft ein Slogan in Foldern, die für Urlaubsgäste werben. Was macht die Urlaubszeit so attraktiv für uns? Es ist ein Atemholen und Innehalten in der immer hektischeren, stressigeren Arbeitswelt. Selbst die Schulkinder empfinden die Anforderungen der Schule immer anstrengender. Schon im Kindergarten werden vielfältige Möglichkeiten der Entfaltung angeboten – ganz zu schweigen von den Freizeitaktivitäten und Frühförderungen.

So gut und wichtig das alles sein mag, manchmal frage ich mich: „Wann darf ein Kind eigentlich noch Kind sein?“ Überfordern wir diese kleinen Wesen nicht mit all den zusätzlichen Aktivitäten, wie musikalische Früherziehung, Fremdsprachen, Sportangebote…? Erziehen wir damit nicht auch gestresste, überforderte Kinder und Jugendliche, die dann ebenso überforderte und gestresste Erwachsene werden?

Es muss immer alles perfekt sein: Kinder, Partner, Beruf, Urlaub – das ganze Leben! Und wenn es dann nicht so perfekt ist, sind wir enttäuscht, wütend und traurig. Auch wenn alles noch umsichtig geplant wird, ist das Ergebnis nicht immer optimal. Und wer oder was ist schon perfekt? Was für mich wichtig und richtig ist, kann für Andere keine Bedeutung haben oder falsch sein. Was Erwachsenen gut tut, ist nicht automatisch auch für Kinder gut!

So ist eine gute Urlaubsplanung für Eltern immer ein Kompromiss zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der Kinder. Gemeinsam Zeit zu verbringen ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten, die nicht selten in Stress oder Streit ausartet. Wenn es aber gelingt, alles so zu planen, dass nicht zu viele Aktivitäten auf dem Programm stehen, sondern immer wieder Zeit zum Innenhalten bleibt, kann der gemeinsame Urlaub gelingen.

Nehmen wir uns Zeit für Gespräche, Zeit für gemeinsame Spiele und Zeit, einfach nur in einen See oder in den Himmel zu schauen, die Wolken zu beobachten, den Fischen im Wasser zusehen, dem Gesang der Vögel lauschen! Einfach still werden, wieder Kind sein und dem Schöpfer für all das Schöne, das uns die Natur bietet, zu danken – für den Urlaub, die Freizeit, ja für jeden Sonntag, der ja auch eine kleine Auszeit sein sollte. Wir brauchen nicht auf den besonderen Urlaub warten, wir können jeden Sonntag das Geschenk des „Ruhens“ genießen – wie es schon in der Bibel heißt: „Am 7. Tage sollst du ruhn und Gott deinem Schöpfer danken.“

Vor Beginn einer Pfarrreise oder Wallfahrt gibt es vom Pfarrer einen Reisesegen, für alle, die diese Reise miteinander begehen, dass sie behütet werden und gesund wieder nach Hause zurückkehren. Früher, so wurde mir erzählt, haben die Eltern ihren Kindern vor einer Reise immer ein Kreuz … >>>

..auf die Stirn gemacht und den Segen Gottes erbeten. Ich finde diese Geste sehr wertvoll. Es mag vielleicht für manche altmodisch erscheinen, aber ich meine, wir können nicht genug segnen oder gesegnet werden. „Denn wer gesegnet wird kann auch für andere zum Segen werden!“

So wünsche ich euch allen den Segen Gottes für eure Vorhaben in diesem Sommer und die Gewissheit dass Jesus immer an eurer Seite ist.

Romy Hafner, Juli 2024