Andau

Tadten

St. Andrä

Autor: Florian Hafner

SOMMERLOCH – UND ?!

Die Sommerferien sind in der Mitte ihrer Dauer angelangt und das sogenannte „Sommerloch“ ist in aller Munde. Es scheint das dieses „Sommerloch“ eine Zeit ist, in der manche glauben, alles kommt zur Ruhe, nichts tut sich – Stillstand.
Und dann passiert es, dass unreflektierte Meldungen in die Luft gesetzt werden, die für Aufregung und Unruhe sorgen. Oft wäre es in solchen Fällen jedoch besser gewesen, mit (und nicht hinter) jener Person zu reden, die es unmittelbar betrifft.
Kommen dann noch die täglichen Meldungen in den Nachrichten dazu, die über Krieg, Waldbrände, Überflutung und Erderwärmung berichten, dann wird uns die Verletzlichkeit unseres Planeten und auch seiner Bewohner ganz unverhohlen vor Augen geführt. Und vielleicht wird uns so mehr bewusst, dass wir für den Umgang mit der Schöpfung und den Mitmenschen selbst verantwortlich sind.

Und auf einmal merken wir, es tut sich doch einiges im Sommer. Vieles ist los. Ja, wir sind los.
Wir sind unterwegs, zu vielen Freiluftveranstaltungen, in den Urlaub, aber auch beruflich. Und in diesem Unterwegssein saugen wir das Sonnenlicht ein, nehmen neue Eindrücke und Erlebnisse in uns auf, lernen neue Menschen und Länder kennen und treffen Freunde und alte Bekannte. Dies sind unsere Kraftquellen, die unsere Akkus wieder auffüllen.
Und siehe da, eine Unterbrechung im Alltag muss nicht immer etwas Negatives sein.
Haben wir den Mut, die sich auftuenden Kraftquellen zu nützen, um Kräfte zu sammeln für all die Aufgaben und Ereignisse, die nach dem Sommer möglicherweise auf einen/eine zukommen.
Sommerloch – und wir gehen gestärkt daraus hervor.
Diakon Andreas, August 2023

Sommergedanken

Die warmen Sommertage laden dazu ein, Zeit im Garten zu verbringen, teils mit Arbeit, teils um einfach eine kleine Auszeit zu nehmen. So eine kleine Auszeit, bei Kaffee und Kuchen, habe ich unlängst mit meinem Mann in unserem Garten verbracht, als sich ein Schmetterling näherte, uns umkreiste und sich anschließend auf dem gedeckten Tisch niederließ.

Dies hat mich zu folgenden Textzeilen inspiriert:

Ich möchte sein wie ein Schmetterling, mich frei und unbeschwert durch die Lüfte schwingen. Dann komme ich durch dein offenes Fenster, tröste und umarme dich. Ich erzähle dir von der Schönheit der Natur, du kannst mich begleiten und ich zeige sie dir. Kannst du nicht gehen, so spanne ich meine Flügel weit aus und trage dich. Ich fliege durch die offene Kirchentür, lausche den Worten des Priesters und davon erzähle ich dir.

Ich setze mich auf deine Bibel, genau auf die Stelle, wo geschrieben steht: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ Ich will dich anregen diese Zeilen zu lesen; damit du weißt: Jesus lässt dich nicht allein, egal ob deine Tage mit Freude oder Sorgen erfüllt sind!

Jesus ist immer bei dir – heute, morgen und an jedem deiner Tage.

Lass mich dein Schmetterling sein.

Romy Hafner, Juli 2023

Was für eine Welt …..!?

Was für eine Welt …..!?

In der Bibel (Schöpfungsgeschichte) lesen wir, dass Gott, als er die Welt erschaffen hatte, diese betrachtete und fand, dass sie gut war. Er schuf das Land, das Meer, die Lebewesen, die Menschen und fand alles gut.

Ich finde auch heute, dass Gottes Schöpfung gut ist. Wenn wir diese Welt betrachten, so gibt es fast nichts daran auszusetzen. Was sollten wir auch aussetzen wollen an der Schönheit der Landschaft in ihrer Vielfalt (vor allem auch wir hier in Österreich), an der ertragreichen Landwirtschaft, an all dem Überfluss, der uns zur Verfügung steht? An all dem Guten in unserem Leben, das wir tagtäglich genießen können?

Und doch: Was für eine Welt …!?

Was hat der Mensch aus dieser „Gotteswelt“ gemacht. Er führt Krieg, der Bruder bringt den Bruder um, er vergiftet die Umwelt und beutet diese Welt so aus, dass sich Klima und die Welt selbst in verheerendem Maße negativ verändern. In der Bibel steht auch, dass sich „der Mensch die Erde untertan“ machen solle – und was hat der Mensch daraus gemacht?

Was für eine Welt …!?

Ich habe mich oft gefragt: Wie kann Gott zulassen, dass Kriege geführt werden, dass der Mensch die Erde derart ausbeutet, dass von der Schöpfung fast nichts überbleibt? Kann es Gottes Wille sein, dass ein Teil der Menschheit im Überfluss lebt, während der andere Teil hungert?

Gott – so heute meine Meinung – hat damit nichts zu tun. Es ist einzig und allein der Mensch in seiner Gier, in seinem unbedingten Fortschrittswillen und seinem Unverständnis der Schöpfung gegenüber, der alles ausbeutet, vernichtet und sich im missverstandenen Bibelwort „untertan“ macht. Der Mensch glaubt nicht mehr an seine Unvollkommenheit – er glaubt, dass er selbst „allmächtig“ ist und alles bestimmen kann. Wir sehen sehr deutlich, was dabei herauskommt: keine Brüderlichkeit mehr, keine Rücksicht aufeinander, Keine Liebe – sondern Krieg, Klimawandel und Vernichtung.

Wir sollten uns darauf wieder besinnen, dass Gott uns diese Welt geschenkt hat mit dem Auftrag sie zu hegen und zu pflegen, damit uns diese Welt ernährt, Freude macht und wir alle den Auftrag Gottes erfüllen können „liebet einander, wie ich euch geliebt habe“.

Was für eine Welt !!!!!

ek

„Friedensgebet“

Ich will es noch einmal wagen,
das Wort Frieden laut zu sagen.
Zu oft bin ich enttäuscht davon-
der Klang des Wortes nur blanker Hohn.
Weil wir ihn nicht leben.

Aber:
Ich muss es noch einmal wagen,
das Wort Frieden mit Euch gemeinsam laut zu sagen.
Nur wenn wir es gemeinsam sprechen,
dann wird es kräftig genug,

die Wort-Hülse zu brechen.


Nur wenn wir es in unserm Körper spüren,
dann fängt unser Herz an zu vibrieren.
Da bekommen wir Kraft zu handeln von Gott geschenkt.
Vertrauen wir Ihm besonders heute den Frieden in der Welt an,
denn Er ist’s, der die Welt in Händen hält.

So wird es durch uns einen Weg geben,
Frieden wirklich zu leben.“

Gertrud Nemeth

Wo sind die Engel geblieben?

Kaum ist Weihnachten vorbei ist auch Schluss mit der Beschaulichkeit. Nur der vorweihnachtliche Stress ist geblieben: Geschenke aussuchen, Vorbereitungen für ein festliches Menü treffen inklusive von Laufen von Geschäft zu Geschäft und Supermarkt zu Supermarkt, Christbaum aufputzen, ungeduldige Kinder bei Laune halten, Weihnachtslieder üben.

Der Chor der Engel ist in all dem Trubel kaum zu hören. Vielleicht gibt es wirklich noch leuchtende Kinderaugen beim Anblick des mit Kerzen bestückten, geschmückten Baumes. Vielleicht aber rollen auch Tränen, weil die Schuhe, die Jeans oder die Jacke die falsche Marke tragen oder das Computerspiel nicht dem letzten Stand der Begierde entspricht. Endlich ist (scheinbar) alles überstanden!

Ein wenig trauern wir noch dem Weihnachten, „wie es früher einmal war“ nach und dem Bethlehem, das uns aus der Bibel, den Weihnachtsgeschichten und Legenden vertraut ist: ein wenig „Mitleid“ (= Herbergsuche), eine ruhige Atmosphäre (= Stall), Jubel der Engelchöre nach der Geburt, Hirtenszene etc.

Auf uns wartet schon die nächste „Herausforderung“: Geschenke müssen umgetauscht, Gutscheine eingelöst werden. Der Jahreswechsel mit Silvesterprogramm muss geplant werden. Glücksbringer aus Schokolade und Marzipan müssen besorgt werden. Auch ein kleines oder größeres Feuerwerk darf nicht fehlen: Knallfrösche, Raketen, Böller abgeschossen werden. Spaß musss sein, auch wenn alte Menschen, Kranke oder Tiere darunter leiden. Auch ältere Semester lassen sich von dieser Unsitte, die beschönigend als Tradition verstanden wird, anstecken. Gleich darauf bricht das Maximum an Jux und Tollerei aus: der Fasching.

Doch war alles wirklich so beschaulich, wie wir es uns vorstellen?

Bethlehem, eine verhältnismäßig kleine Stadt, die nun für wenige Tage der Volkszählung völlig überlaufen ist – wie bei einer Großveranstaltung unserer Zeit: Alle Hotels, Pensionen und Privatzimmer sind ausgebucht. Der in den Krippenspielen stets so böse dargestellte Wirt hat schlicht und einfach keine freien Zimmer mehr. Josef und die hochschwangere Maria hatten offenbar die Länge der Strecke und die Strapazen der Reise unterschätzt. So landeten sie in einem Stall oder einem Viehunterstand am Rande der Stadt. Von der Geburt selbst erfahren wir nichts, aber sie dürfte problemlos gewesen sein, denn Mutter und Kind werden (unmittelbar?) nachher von Hirten, die von Engeln über das Ereignis informiert wurden, aufgesucht, und sie bringen auch gleich Geschenke mit.

Weitere (hochgestellte) Gäste langen ein – mit wertvollen Gaben.

Doch dieses erhabene, so friedliche Szenario hält nicht lange. König Herodes fürchtet die Konkurrenz. Sein grausamer Entschluss, alle Kinder unter zwei Jahren (sicherheitshalber) töten zu lassen, lässt wieder Engel eingreifen, die die kleine Familie zur Flucht nach Ägypten auffordern (apokryph).

Heutzutage gehören Engel nicht mehr zu unserem Alltag. Vielleicht erzählt man noch Kindern, dass sie einen Schutzengel haben und möchte auch selbst daran glauben. So wenig wie wir ihren Gesang noch hören, scheinen sie auch nicht mehr in unser Leben einzugreifen. Sind sie noch Bindeglied zwischen Gott und uns? Helfen sie uns in schwierigen Situationen? Sind sie Übermittler von Gottes Botschaften, wie es im Alten und im Neuen Testament berichtet wird?

Dafür gibt es keinen Garantieschein, doch wir können darauf vertrauen, dass uns Gott nicht im Stich lässt und Engel auch im größten Trubel nach dem Willen des uns liebenden Gottes zur Seite stehen.

ame, 4. Jänner 2023

Ein „enkeltaugliches“ Leben

Max – ein Freund von mir, sagte mir im Gespräch, dass er seit ein paar Jahren ein „enkeltaugliches Leben“ führt. Was bedeutet das?
Ein „enkeltaugliches“ Leben ist ein solches Leben, das den nachkommenden Generationen den Weg bereitet und nicht Lebenschancen einschränkt – etwa durch Schuldenberge oder dadurch, dass nachkommende Generationen durch das eigene Leben belastet werden.
Ein enkeltaugliches Leben hat auch mit einem umweltfreundlichen Leben zu tun, mit einem Gehen auf ökologischen Zehenspitzen. „Leben mit dem Blick auf die eigenen Enkel“ kann eine Form der Lebenskunst sein. Das hat auch damit zu tun, sich gut zu überlegen, welche Lasten man kommenden Generationen aufbürdet.
Max hat mir ohne Sentimentalität beschrieben, was der Selbstmord seines Vaters mit ihm, einem 30 Jahren Mann, gemacht hat.
„Seit diesem Tag trinke ich keinen Tropfen Alkohol mehr“, sagte Max. Sein 70-jähriger Vater hat sich erschossen, „ich werde mich nie erschießen… ich glaube, wer einmal gespürt hat, was ein Suizid für die Hinterbliebenen bedeutet, wird sich selbst nicht töten“.
Das ist natürlich nur ein Aspekt eines enkeltauglichen Lebens (denke ich mir), mag aber verdeutlichen, dass ein Mensch gerade kein inselhaftes Individuum ist, sondern Person, die Beziehungen prägt und von Beziehungen geprägt wird.

Spende an Pfarre Andau

„Gemeinsam in den Advent“ – unter diesem Motto hat der Grenzlandchor Andau sein diesjähriges Adventsingen in der Pfarrkirche Andau veranstaltet. Stimmungsvolle Lieder, Weihnachtslieder zum Mitsingen und Geschichten und Texte standen auf dem Programm. Unser Pfarrer, Dr. Peter Okeke, hat mitgewirkt und mit seinen Beiträgen die besinnliche Feier aufgewertet. Seine Gedanken und die Übersetzung des Zulu-Liedes „Syahamba“ (Wir wandeln im Lichte Gottes…) haben die Veranstaltung sehr bereichert. Besonders die mit seiner Trommel begleiteten Lieder fanden großen Anklang. Beeindruckend war das abschließende Lied „Amen“, das vom Publikum begeistert mitgesungen wurde.

Der Grenzlandchor Andau dankt allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben. Die Spende der Besucher wurde von Vertretern des Chores unserem Pfarrer Dr. Peter Okeke und Kuratorin Astrid Bauer übergeben. Danke, Peter, für dein Mitwirken.

Mit dem Adventjodler von Lorenz Maierhofer wünschen wir Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr 2023. https://seelsorgeraum-heideboden.at/wp-content/uploads/2022/12/Adventjodler.mp3

Klimaschutz und Advent

Klimaschutz heißt: Macht bitte alles, was Euch möglich ist, damit die Erde nicht austrocknet, überhitzt, noch genug Rohstoffe für später da sind, …!!!!

Die Erde soll ein Ort bleiben, an dem Leben auch für unsere Generation, also der heutigen Kinder und Jugendlichen, möglich ist.

„There is no planet B“ – Es gibt keine andere Erde als diese, auf der wir jetzt leben, so ein aktueller Slogan.

Vielleicht sind die Anklebeaktionen der Klimaaktivisten nicht unbedingt geeignet, euch, die Entscheidungsträger, umzustimmen, mehr zu tun.

Auch Bilder zerstören wollen ist eine fragwürdige Maßnahme!

„Aber sagt uns, wie bekommen wir sonst noch Aufmerksamkeit zu diesem Thema? Sagt es uns und wir tun es“, so habe ich im Fernsehen eine Klimaaktivistin gehört.

Als heuer im Sommer der Zicksee ausgetrocknet ist, sind wir alle erschrocken, oder?Im Internet wurde die letzte Flasche Zickseewasser angeboten – egal, ob Fake oder nicht, das ist ein mehr als deutliches Zeichen, dass der Klimawandel auch bei uns zu erkennen ist!

Was wir alle tun können (auch wir, die Jugend, ja!)??!! Da fällt mir Einiges ein!

Einige Beispiele dazu:

  • Einfach weniger Wasser verwenden, damit der Grundwasserspiegel nicht so stark absinkt, wie heuer bei uns (Pool…??!!)
  • Nicht so oft neue Kleidung kaufen – muss es immer gleich die neueste Kollektion des Influencers XY sein, oder unsere Lieblingsmarke? Wenn wir weniger Gewand kaufen, müssen weniger Rohstoffe und Pestizide verwendet werden: nebenbei wird dann weniger Wasser verbraucht, denn Baumwolle braucht, zum Beispiel, sehr viel davon.
  • Nicht jede kurze Strecke mit dem Auto zu fahren! Ist das wirklich nötig,? Wenn wir mehr gehen oder mit dem Fahrrad fahren verringern wir nicht nur den CO2 Ausstoß, sondern fördern gleichzeitig unsere Gesundheit. Ach, mir fällt noch so viel ein…

Wir sind nicht an allem schuld, was der Klimawandel mit sich bringt, also kommen wir unschuldig dazu. Aber wir erhoffen und erwarten uns durch unseren Beitrag die Erlösung aus dieser Situation, denn manchmal sieht unsere Zukunft ziemlich düster aus!

Die Israeliten, zur Zeit von Jesu Geburt, hofften auch, im Dunkel der ungerechten Besatzung durch die Römer, dass ihnen Gott, wie in den Schriften verheißen, den Erlöser, den Messias schicken würde. Sie erwarteten sein Kommen sehnsüchtig.

Weil wir an Jesus Christus als den Retter der Welt glauben, können wir auch heute schon durch unser Handeln dazu beitragen, dass Jesu Licht der Erlösung, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern, in die Welt kommt.

Wenn wir teilen: Zeit – Geld – Geduld – Liebe – Kleidung, die uns nicht mehr passt/gefällt – Essen …, aber auch wenn wir Gottes schöne Erde erhalten und unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Worauf warten wir noch, was hindert uns daran?

Die Welt wartet sehnsüchtig auf das Licht unseres Handelns!

Andreas und Gertrud Nemeth

Friedhof – Ort der Begegnung

Zwei christliche Feiertage, die wohl den meisten Menschen bekannt sind, stehen am Anfang des Novembers, der allgemein als „Totenmonat“ gilt. Zwei Tage, die von der Thematik her eng miteinander verbunden sind: Das Hochfest Allerheiligen und Allerseelen. Die Bedeutung der Beiden, obwohl durchaus unterschiedlich, wird eng zusammen gesehen und betont vor allem das Totengedenken.
Doch Allerheiligen ist den Menschen gewidmet, die „vollendet“ sind, aufgehoben in der Liebe Gottes. Dazu zählen aber keineswegs nur die Märtyrer, Klostergründer, die großen Vorbilder für Christen, nach deren Tod Wunder geschehen, Krankenheilungen Rettung aus größter Not etc. Genauso „heilig“ ist vielleicht die Frau, die der einsamen Nachbarin ab und zu am Nachmittag Gesellschaft leistet, der Schüler, der seinen minderbegabten Kollegen beim Lernen hilft oder der Mann, der im Beruf sein Bestes gibt.
Diese Menschen, die „großen“ Heiligen und die „anonymen“ preisen wir am Allerheiligentag. Dieser Tag soll also ein Freudentag sein und ein Tag der Hoffnung, dass auch wir einst in diesen Kreis aufgenommen werden.
Der Allerseelentag dient eher dem Totengedenken. Erinnerungen werden wach, vielleicht auch Trauer. Wir beten für unsere verstorbenen Lieben, in der Hoffnung, dass sie bereits teilhaben an der ewigen Seligkeit. Wir schmücken die Gräber und entzünden Lichter.
Doch zum Titel dieses Beitrags: „Ort der Begegnung“ klingt doch sehr hochtrabend. Nun, wir treffen Freunde und Bekannte, die ebenfalls die Gräber ihrer Angehörigen besuchen, wechseln ein paar Worte, kommen in ein Gespräch über gemeinsame Bekannte, die bereits verstorben sind. Sterben und Tod sind gegenwärtig, aber auch Mitgefühl und Trost. Eines dürfen wir aber nicht vergessen: An dieser Stätte nehmen wir auch Verbindung mit unseren Toten auf – in liebendem Gedenken.
Das Allerwichtigste ist jedoch die Begegnung mit Gott, der uns am Ende unseres Lebens, wie wir zu hoffen wagen, in seiner unendlichen Barmherzigkeit und Liebe aufnehmen wird in sein Reich.

Anna Maria Edwell, November 2022

Ist beten noch passend in unserer Zeit?

Eine Frage, die immer wieder gestellt werden kann. Und gerade der Oktober, der Monat des Rosenkranzgebetes, zeigt, dass viele Menschen beten. Ich bin davon überzeugt, dass Beten immer zeitgemäß ist, da es keiner Zeit und auch nicht dem Zeitgeist unterworfen ist.
Es ist unumstritten, dass jeder Mensch beten kann, auf die Art und Weise, wie es ihm möglich ist. Der Effekt, der sich durch das Gebet einstellt, ist die Verbindung zur eigenen Seele und zu Gott.
Gerade, dann, wenn die Zeiten besonders herausfordernd sind und wir aufgefordert sind zu vertrauen, ist das Gebet eine Art Unterstützung und Bereicherung für unseren Alltag. Auch wenn manche eher meinen, dass das Gebet eine Form der Vergangenheit ist. Generell bin ich überzeugt, dass mehr Menschen beten als wir glauben.

Ein Gebet aus tiefsten Herzen ist wie eine Brücke hin zu Gott, wie ein Rettungsanker, der in den dunkelsten Phasen unseres Lebens wirkt und in den wunderschönen Zeiten, das Erlebte noch verstärkt. Durch die Vertrautheit der Worte des Gebetes spüre ich, dass da noch mehr ist, dass da noch etwas ist, was mich und mein Gebet realisiert – ich bin nicht allein, Gott ist bei mir.

Durch das Beten komme ich auch in Berührung mit jenen Menschen, die in mein Gebet mit eingeschlossen sind, Familie, Freunde, Arbeitskollegen …
Und gerade ein gemeinsames Gebet mit Anderen, ist immer wieder etwas sehr besonderes, da in diesem Beisammensein eine außergewöhnliche Atmosphäre entsteht, gleichsam ein Raum der Ruhe, der Entspannung, der Heilung, des Friedens, der Zuversicht und Hoffnung.
Und so stellt sich nicht die Frage, ob das Beten noch modern ist, sondern eher die Fragen, wie ich es selbst mit dem Gebet halte und was es in mir bewirkt. Also: Betest du auch?

Diakon Andreas